Am 29. März startete von unserem Schulhof in Troisdorf ein Wetterballon in die Stratosphäre! Bei diesem einmaligen Ereignis konnten einige Schüler der Oberstufe ihrer Experimentierfreude freien Lauf lassen, und so wurde in drei Monaten Vorbereitungszeit gelötet, geschraubt und geklebt.

Verschiedene Experimente zur Strahlenbelastung während des Fluges, zur Datenmessung (GPS, Höhe, Temperatur, Druck, ...) und zwei Kameras waren mit an Bord der ca. 3 Kilogramm schweren Sonde.

"Eigentlich sollte der Wetterballon schon vor zwei Wochen starten. Da waren die Winde aber doppelt so stark, wie sie hätten sein dürfen, damit die daran befestigte Last nicht abreißt. Außerdem wäre der Ballon vermutlich in Bayern gelandet jetzt landet er ja in NRW", erzählt ein Schüler der Gruppe.

Vor allem mussten viele Genehmigungen eingeholt werden. Unter anderem musste die Forschungsgruppe kurz vor dem Start mit dem Tower der Flugsicherung am Flughafen Köln-Bonn telefonieren, um das Okay zu bekommen. 

Pünktlich um 13 Uhr bei perfektem Wetter startete schließlich der Ballon in den Himmel.

Zunächst lief alles nach Plan. Wegen des nachlassenden Luftdrucks während des Aufstiegs, hatte sich der Ballon auf ca. 15 Meter Durchmesser ausgedehnt und war in einer Höhe von rund 31 Kilometern Höhe geplatzt. Drei Stunden dauerte der Flug, bis für die Forschungsgruppe feststand: Die Kalkulation, dass der Ballon am Nachmittag in Bergheim landen sollte, stimmte. Auch die berechnete Windrichtung war richtig, wie die GPS-Daten bestätigten. Doch dann bracht der Kontakt ab, das GPS-Signal sendete nicht mehr. „Wir nehmen an, dass jemand den Ballon mitgenommen hat“, so Physiklehrer Peter Limbach.

Die Enttäuschung aller Beteiligten sei groß, man hoffe jetzt auf einen ehrlichen Finder. „Mit der Technik kann ohnehin keiner etwas anfangen“, betont Limbach. Die Schüler haben in der näheren Umgebung des Landeortes alle Anwohner befragt - bis jetzt ohne Ergebnis. „Noch wollen wir die Hoffnung nicht aufgeben“, so der Lehrer. Zumal einige Schüler des Physik-Leistungskurs dringend die Daten aus den angehängten Geräten benötigten, um ihre Facharbeiten schreiben zu können.

Bei aller Frustration sind wir unseren Sponsoren und Partnern sehr dankbar, ohne die dieses Erlebnis nicht hätte realisiert werden können.

Zunächst und in besonderem Maße dem Forschungszentrum Jülich, Abteilung Atmosphärenphysik, unter der Leitung von DR. Christian Rolf. Unserem Förderverein und den Stadtwerken Troisdorf, die uns finanziell unterstützt haben und schließlich unserer Schulleitung, die uns während der gesamten Projektzeit, auch über den Start hinweg, den Rücken freigehalten hat.

 

Für die Fachschaft Physik, Peter Limbach