Austauschprogramm „Erasmus+“ am Heinrich-Böll-Gymnasium Troisdorf

Austauschprogramm „Erasmus+“ am Heinrich-Böll-Gymnasium Troisdorf

Gemeinsam mit vier europäischen Austauschpartnern widmen sich 29 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 und 9 des Heinrich-Böll-Gymnasiums Troisdorf für zwei Jahre dem Erasmus+-Projekt „World War II – Our history and its cultural legacy“ („Der Zweite Weltkrieg – Unsere Geschichte und sein kulturelles Erbe“). Vom 21.-25. Januar fand das erste Treffen zwischen den Schülerinnen und Schülern und ihren Austauschpartnern aus Frankreich, Tschechien, Polen und Griechenland in Troisdorf statt.

Erasmus+ ist ein Förderprogramm der europäischen Union mit dem Ziel der Förderung transnationaler Zusammenarbeit und des interkulturellen Lernens. Erstmals nimmt das Heinrich-Böll-Gymnasium an einem Erasmus+-Projekt teil, um das im Schulprogramm verankerte „Lernen für Europa und die Welt“ für die jugendlichen Schülerinnen und Schüler persönlich erfahrbar zu machen.

 

 

Nach zahlreichen Vorbereitungstreffen zur Planung des ersten Besuchs der ausländischen Gäste in Deutschland, fand am ersten Tag des Austauschs ein Kennenlernabend mit Überachtung in der Jugendherberge Köln Deutz statt. Den Schülerinnen und Schülern wurde Gelegenheit geboten, ihre Schulen und Städte zu präsentieren und erstmals persönlich in der Fremdsprache Englisch mit ihren Austauschpartnern ins Gespräch zu kommen.

In einem Wettbewerb wurde außerdem aus Vorschlägen aller fünf teilnehmender Länder ein Logo für das gemeinsame Projekt ausgewählt. Das Gewinnerlogo der griechischen Partner zeigt die Flaggen sowie zentrale Sehenswürdigkeiten der Hauptstädte der fünf Partnerländer und geht mit den Abbildungen der Europaflagge sowie von Friedenstauben auf ein weiteres zentrales Ziel des Erasmus+ Projekts ein: die Sicherung von Frieden innerhalb der europäischen Union durch den interkulturellen Austausch.

Am zweiten Tag unternahm die gesamte Gruppe einen Ausflug zu der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang in Schleiden, Eifel. Dort nahmen die Schülerinnen und Schüler an englischsprachigen Geländeführungen teil und wurden über die Ausbildung junger Männer zu Führungsfunktionären in den Jahren 1936-39 informiert. Dabei konnten sie die NS-Zeit aus der Perspektive der TäterInnen reflektieren und Einblicke darin gewinnen, welchen Einfluss Erziehung und Bildung auf junge Menschen haben können. Die gewonnen Erkenntnisse hielt eine Kleingruppe der deutschen Schülerinnen und Schüler in Filmaufnahmen und Interviews fest, welche in der Nachbereitung des Projekts zur Gestaltung eines Dokumentarfilms genutzt werden.

Nach einem gemeinsamen Essen in der Schulmensa wurden die Schülerinnen und Schüler von ihren Gastfamilien in Empfang genommen, bevor die Gruppe am dritten Projekttag Köln besuchte. Dort nahmen die Schülerinnen und Schüler zunächst an einem Rundgang in Köln Ehrenfeld zum Thema „Auf den Spuren der Edelweißpiraten“ teil und erhielten anschließend eine Führung im NS-Dokumentationszentrum. Nach einer Besichtigung der Zellen des ehemaligen Hausgefängnisses der Gestapo beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler in Workshops intensiv mit den Biografien ehemaliger Insassen sowie einzelner Inschriften in den ehemaligen Zellen und gestalteten Plakate zu ihren Ergebnissen.

Am vierten Projekttag fuhr die Gruppe nach Remagen, wo sie zunächst die Kapelle „Schwarze Madonna“ am Rheinufer besuchte, welche an das Lager für deutsche Kriegsgefangene erinnert, und anschließend an englischsprachigen Führungen im Friedensmuseum teilnahm. In Workshops wurden des Weiteren Einzelschicksale von Lagerinsassen durch vorbereitete Referate der deutschen Schülerinnen und Schüler beleuchtet. Besonders beeindruckte dabei die Vorstellung eines Zeitzeugens, welcher vor den Weihnachtsferien das Heinrich-Böll-Gymnasium besucht und von seinen persönlichen Erfahrungen als jugendlicher Kriegsteilnehmer in der Nähe von Koblenz berichtet hatte. Zum Abschluss bastelten die Schülerinnen und Schüler Friedenstauben mit Friedensbotschaften, welche bei der Präsentation der Ergebnisse aller Projekttage am Nachmittag in der Spielothek des Heinrich-Böll-Gymnasiums ausgestellt wurden. Bei einem gemütlichen Beisammensein klang der Besuch der ausländischen Partner in Troisdorf aus, bevor diese ihre Heimreisen antraten.

Nach einer intensiven und spannenden Woche in Deutschland freuen sich die Schülerinnen und Schüler des Heinrich-Böll-Gymnasiums nun auf die bis Mai 2020 stattfindenden Gegenbesuche bei den ausländischen Austauschpartnern mit weiteren vertiefenden Einblicken in die Geschichte und Kulturen Europas.