Am 20. Dezember, dem letzten Schultag vor den Weihnachtsferien, bekam unsere ERASMUS+- Gruppe der 8. und 9. Klassen Besuch von einem Überlebenden des Zweiten Weltkriegs. In anderthalb bewegenden Stunden erzählte Herr Bruno Hoenig von seiner Jugend als Flakhelfer und stand den Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort.
Der heute 90jährige berichtete in ergreifenden Worten von seinen Erfahrungen in den letzten Kriegsjahren und -monaten. So gehörte er unter anderem als Sechzehnjähriger zu einer Koblenzer Einheit, die in Ehrenbreitstein Plünderer erschießen musste, einem Befehl, dem er nur dadurch nicht persönlich nachkommen musste, weil die Schützen durch Ziehen von Streichhölzern bestimmt wurden und er zufällig keinen Streichholzkopf zog. Von diesen und anderen Erlebnissen in den Wirren der letzten Kriegstage berichtete der betagte Herr mit solcher Eindrücklichkeit, dass alle Anwesenden gebannt zuhörten. Mit einem offenen „Nennt mich bitte Bruno“ eröffnete er anschließend die Fragerunde, bei denen die Schülerinnen und Schüler ihm viele kluge Fragen stellten.
Unsere Schülerinnen und Schüler, die so einen der letzten lebenden Zeitzeugen des Krieges persönlich kennenlernen durften, bereiten im Moment unser erstes ERASMUS+-Treffen Ende Januar vor, bei dem wir gemeinsam mit unseren Gastschülern aus Polen, Griechenland, Tschechien und Frankreich ein Geschichtsprojekt zu „Jugend im Zweiten Weltkrieg“ durchführen werden. Wir danken Herrn Hoenig, dass er die Mühe auf sich genommen hat zu uns ans HBG zu kommen und uns diese Einblicke in seine Erinnerungen gewährt hat.